Mittlerweile sind wieder einmal Herbstferien und die alljährliche Mathefahrt stand für die Talentförderung Mathematik auf dem Programm. In diesem Jahr ging es für 75 Kinder und die sieben Betreuer nach Bad Oldesloe. Eine kleine Vorstellung vor Ort durfte natürlich nicht fehlen!
Die Quelle des folgenden Artikels ist das Stormarner Tageblatt vom 29.10.2014. Eine Online Version können Sie auch hier finden, zuletzt abgerufen am 02.11.2014:
Begabtenförderung - Ferien mit Taschenrechner
In der Bad Oldesloer Jugendherberge verbringen 75 Schüler aus Niedersachen die Herbstferien – mit Rechnen.
Wenn das Klingeln nach der letzten Stunde vor den Herbstferien erklingt, gibt es viele Schüler, die sich auf zwei Wochen abseits von Schulbüchern, Taschenrechnern und mathematischen Gleichungen freuen. Das sieht bei 75 Schülern aus Niedersachsen allerdings anders aus.
Die freuen sich zwar auch auf die Ferien, aber aus einem komplett anderen Grund: Für sie geht es nämlich auf Mathefahrt. Zum zweiten Mal nach 2009 führte diese nach Bad Oldesloe. Unter der Leitung von Lehrern und Studenten der Unis Hamburg und Göttingen beschäftigen sie sich eine Woche lang in der Jugendherberge mit mathematischen Rätseln und deren Lösungen.
Nebenbei gibt es natürlich auch gruppendynamische Aktionen – wie ein „Mörderspiel“ verteilt über alle Tage – und Ausflüge nach Bad Segeberg, eine Stadtrallye oder freie Zeit in der Schwimmhalle. „Es macht enorm Spaß zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen mit Begeisterung dabei sind – wie motiviert sie sind und wie neugierig“, erklärt Malin Lachmann. Die Studentin leitet in diesem Jahr das Mathe-Camp in Stormarn. Für sie selbst war eine solche Fahrt ausschlaggebend, sich später für das Mathe-Studium zu entscheiden. Als Achtklässlerin war sie zum ersten Mal dabei und solange es ihr Studium und die Berufsplanung zulassen, möchte sie auch zukünftig noch mit von der Partie sein.
„Die Teilnehmer qualifizieren sich über zwei Klausuren, die rund um die Osterferien an der Hamburger Uni angeboten werden. Wer dort entsprechend abschließt, kann mitfahren“, erklärt Christian Bethke, der als Lehrer seit 14 Jahren freiwillig seine Herbstferien mit den Nachwuchsmathematikern verbringt.
Die Faszination für die auftauchenden Fragen und Themen lassen auch das relativ große Altersspektrum zwischen elf und 18 Jahren schneller überbrücken. „Die Jüngeren bekommen so aber schon schnell Kontakt zu den Abiturienten und Studenten und stellen ihre Fragen. Andersrum lernen die Älteren auch, Jüngeren ihr Wissen zu vermitteln“, so Bethke. Gemeinsam beschäftigen sie sich zum Beispiel mit Berechnungen rund um „Kubiks Zauberwürfel“ oder tüfteln an der perfekten Schachpartie. „Ich war als Schülerin schon in Bad Oldesloe und wir sind wieder hier, weil uns die Stadt gefallen hat“, erklärt Lachmann. Eine Stadterkundung stehe noch auf dem Plan.